Montag, 30. April 2007

Die Wahrheit die niemand verkünden will

Die Beziehung zwischen Politik und Bürger ist eine sehr fragile Angelegenheit und viele Bürger wollen von der Politik eine Lösung bekommen, bei der sie nichts zu tun brauchen. Die Bürger verlassen sich auf den Staat, die Regierung und die Parteien nach dem guten alten Motto der Papa wird’s schon richten, es lebe der Vaterstaat. Wir leben in einer Republik, doch der Bürger hat anscheinend die Bedeutung dieses Wortes vergessen. Res Publica - die Sache des Volkes, doch der Bürger denkt, mit einmal alle vier Jahre ein Kreuz auf einen Zettel zu machen, wäre seiner Verantwortung für dieses Land genüge getan. Die Schuld jetzt nur alleine dem Bürger zu geben wäre falsch und will ich auch nicht. Ich weiß, es gibt Bürger denen Österreich ein anliegen ist und keine ungeliebtes Kind, welches man in eine Internat steckt und alle vier Jahre einmal besucht.

Die Politiker verhalten sich teilweise genauso, nur in diesem Fall ist das ungeliebte Kind, welches im Internat lebt und alle vier Jahre einmal besucht wird, der Wähler. Die Politik hat anscheinend vergessen Österreich zum Anliegen der Bürger zu machen. Die Politik agiert teilweise so, als ob Österreich nur ihr eigens kleines Privatvergnügen wäre. Der Bürger steht am Zaun und schaut, er will in diesem Spiel mitspielen, doch die Politik öffnet ihm nicht das Gartentor. Wir brauchen uns nicht wundern, wenn sich die Bürger enttäuscht von der Politik abwenden, denn wer will schon frustriert am Spielrand stehen? Die Bürger werden zu Zuschauern gemacht und dann verhalten sie sich auch dementsprechend. Sie wollen von der Politik unterhalten werden, denn sie haben ja dafür bezahlt, aber tun wollen sich nichts. Der Spruch: „Ich habe ja gezahlt dafür und jetzt soll ich auch noch was tun dafür, des wäre ja noch schöner;“ ist die Wirklichkeit.

Der Karren steckt mächtig tief im Dreck und ohne die Hilfe des Bürgers, wird die Politik ihn auch nicht heraus zeihen können. Die Probleme werden nicht weniger, sie werden von Jahr zu Jahr mehr. Die Politik hat es in diesem Fall auch nicht leicht, ein Politiker der Verantwortung vom Bürger verlangt, der dem Bürger sagt der Weg wird steinig und hart werden, der wird keine Wahl mit dieser Ansage gewinnen. Der Politiker kann nicht sagen, alles was wir davor getan haben war kurzsichtig und eigentlich hat es nicht viel gebracht. Die Wahrheit zu sagen, wir haben den Karren mächtig tief in den Dreck gefahren, ist politischer Selbstmord.

Der Sozialstaat, mitschuldig an dieser Situation, ich sage Ja. Der Sozialstaat vermittelt dem Bürger eine Vaterstaatmentalität, der Staat wird sich schon um mich kümmern. Österreich ist sowieso ein Sonderfall, denn wir sind ja schon die Insel der Seligen. Das System Sozialstaat funktioniert nicht, dieses ist die nächste Wahrheit, denn er bevorzugt einen gewissen Teil von Menschen. Ich sage nur Beihilfen, jene die nur um 10 € drüber sind bekommen nichts, aber sie würden es brauch. Der Staat will ausgleichen, aber schafft damit eine Ungerechtigkeit und anheben der Beihilfen ist keine Lösung, denn irgendwer darf die Rechung zahlen. Robin Hood ist ein schönes Märchen, doch unbrauchbar für die Realität. Das Problem der Bürger will es nicht hören, die Probleme werden mehr und der Sozialstaat kann sie nicht lösen.

Keine Kommentare: